Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine der härtesten Erfahrungen im Leben. In diesen tieftraurigen Zeiten wird von Frauen oft erwartet, dass sie stark bleiben, für ihre Familie, ihre Freunde und manchmal auch am Arbeitsplatz. Wird es erwartet oder haben wir vielleicht die Erwartung ganz unbewusst an uns selbst?

Aber was geschieht mit den eigenen Emotionen, wenn man ständig für andere da ist? Selbstfürsorge in der Trauer ist ein entscheidender Aspekt, der leider zu oft im Schatten bleibt. In diesem Blogbeitrag erfährst du, warum es wichtig ist, dir selbst in der Trauer Aufmerksamkeit zu schenken, und wie du dies umsetzen kannst.

Was ist Selbstfürsorge in der Trauer?

Selbstfürsorge bedeutet, bewusst Dinge zu tun, die gut für deinen Körper, deine Gefühle und deine Gedanken sind. In Zeiten der Trauer, ist es besonders wichtig, gut für sich selber zu sorgen, was unglaublich schwer ist, ich weiss. Der Schmerz und die Belastungen können sehr gross sein. Achte daher darauf, dass du auch deine eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verlierst.

Warum bleibt der Schmerz oft im Schatten?

In vielen Kulturen herrscht das Stereotyp der «starken Frau», die alle Hürden ohne sichtbare Mühe nimmt. Frauen wird oft beigebracht, ihre Gefühle zu kontrollieren und Tränen zu verbergen. Dies kann dazu führen, dass sie ihren Schmerz unterdrücken und nicht angemessen trauern. Der gesellschaftliche Druck, schnell zur Tagesordnung überzugehen, lässt wenig Raum für den individuellen Trauerprozess.

Die Wichtigkeit der Selbstfürsorge

Selbstfürsorge in der Trauer ist aus mehreren Gründen wichtig:
Emotionale Verarbeitung: Du kannst deine Gefühle annehmen, durchleben und verarbeiten, anstatt sie zu unterdrücken.
Physische Gesundheit: Trauer kann auch körperlich sehr belastend sein. Selbstsorge hilft dir, dein körperliches Wohlbefinden zu bewahren.
Widerstandsfähigkeit: Indem du auf deine Bedürfnisse achtest, erhöhst du deine Widerstandskraft und findest allmählich zurück in ein erfülltes Leben.

Praktische Tipps für Selbstfürsorge in der Trauer

1. Erkenne Deine Gefühle an
Es ist okay, traurig, wütend oder verwirrt zu sein. Erkenne diese Gefühle als Teil deines Heilungsprozesses an. Schreiben kann ein wertvolles Werkzeug sein, um deine Gedanken und Gefühle auszudrücken und sie zu ordnen.
2. Nimm dir Zeit für dich
Es ist wichtig, dir bewusst Zeit für dich selbst zu nehmen, sei es für ein warmes Bad, ein gutes Buch oder einen Spaziergang in der Natur. Diese Momente helfen dir, wieder zu dir zu finden.
3. Suche Unterstützung
Du musst nicht alleine durch diese schwere Zeit gehen. Freunde, Familie oder professionelle Trauerbegleitung können Dir helfen, Deine Last zu teilen. Zögere nicht, Unterstützung zu suchen, wenn Du sie brauchst.
4. Pflege Deinen Körper
Achte darauf, dass du dich gesund ernährst, genug Schlaf bekommst und dich regelmässig bewegst. Dein Körper hilft dir, mit Trauer umzugehen – also achte gut auf ihn.
5. Setze Grenzen
Es ist in Ordnung, Nein zu sagen, wenn Du nicht bereit bist, zu sozialen Ereignissen zu gehen oder bestimmte Verantwortlichkeiten zu übernehmen. Setze Grenzen, um Deine Energie zu schützen.
6. Erinnere Dich an die guten Zeiten
Erstelle ein Album oder einen schönen Platz zuhause oder auch draussen für die verstorbene Person. Es kann tröstlich sein, sich an die schönen Momente zu erinnern, die ihr miteinander geteilt habt.
7. Finde einen kreativen Ausdruck
Malen, Musik machen und Tanzen sind Beispiele für kreative Aktivitäten, die helfen können, Emotionen auszudrücken und Schmerz zu bewältigen.
8. Halte an einer Routine fest
Eine feste Routine gibt dir Struktur und das Gefühl von Normalität zu bewahren, welches in Zeiten der Trauer oft verloren geht.
9. Erlaube Dir, Spass zu haben
Es ist okay, auch während der Trauer Freude zu empfinden. Erlaube dir, Spass zu haben, ohne dich schuldig zu fühlen.
10. Akzeptiere Veränderungen
Trauer verändert Menschen. Akzeptiere, dass du möglicherweise nicht mehr die gleiche Person wie zuvor bist. Oft ist das für die Leute um einen herum eher eine Herausforderung als für einen selbst.

Schlussgedanke
Selbstsorge während Trauer ist ein Zeichen von Selbstliebe und Respekt für deine eigenen Bedürfnisse. Es ist ein Weg, um deinem Schmerz Raum zu geben und sicherzustellen, dass du nicht verloren gehst. Auch starke Frauen dürfen verletzlich sein und weinen, was darauf hinweist, dass du ein grosses Herz hast, das heilen darf. Vergiss nicht, dass du nicht allein bist.
Wenn du jemanden kennst, der gerade trauert, teile diesen Artikel. Manchmal ist das Bewusstsein für Selbstfürsorge der erste Schritt in Richtung Heilung.